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Woher kommt Frottier? Wissenswertes über die Geschichte des Frottiers

Frottierwaren sind beliebt, weil sie besonders weich und saugfähig sind. Das Gewebe hat Schlingen auf beiden Seiten und ist dadurch kuscheliger und dichter als Frottée, das nur einseitige Schlingen hat und als weniger hochwertig gilt. Doch Handtücher und andere Produkte aus Frottier gibt es in Europa noch gar nicht so lange.

Herkunft von Frottier

Frottier stammt vermutlich aus dem vorderen Orient, wo es um 1850 vom britischen Bankier Henry Christy (1810 – 1865) entdeckt wurde. Er betätigte sich auch in der Archäologie und reiste so ins Osmanische Reich, wo er unter anderem Stoffproben sammelte. Er fürchtete, dass die fortschreitende Massenproduktion traditionelle Herstellungstechniken verdrängen könne. Unter den mitgebrachten Textilproben war auch ein Schlingenstoff, den er seinem Bruder Richard Christy zeigte. Dieser betrieb in England nahe Manchester eine Baumwollspinnerei und erkannte das immense Potenzial des Schlingengewebes sofort.

Weiterentwicklung des Gewebes in England

Wer die Schlingenwebtechnik von Frottier ursprünglich erfunden hat, ist indes nicht geklärt. Der Brite Samuel Holt, der als Arbeiter in der Hillgate Mill beschäftigt war, entwickelte jedoch ein Verfahren, mit dem Frottier maschinell hergestellt werden konnten. Bereits 1851 wurden die innovativen Produkte geadelt: Königin Victoria entdeckte die Handtücher auf der Weltausstellung „Great Exhibition“ und bestellte begeistert gleich sechs Dutzend der „Royal Turkish Towel“. So eroberten die Frottierhandtücher zunächst die Badezimmer des Adels und später auch die der Bürger. Auch heute noch ist der Traditionshändler Christy in England die erste Adresse, wenn es um Frottierwaren geht. Baumwolle war in Europa schon in den 1850ern das Material, aus dem Frottier hergestellt wurde. Auch heute noch wird sie als Grundlage für Frottiergewebe genutzt. Um unterschiedliche Effekte zu erzielen, findet aber auch eine Mischung mit anderen Rohstoffen statt.

Frottierherstellung in Deutschland

Frottier kam schnell auch nach Deutschland: Bereits 1856 wurde der erste Frottierwebstuhl in Großschönau an der deutsch-tschechischen Grenze aufgestellt. In dieser traditionsreichen Region werden seit geraumer Zeit auch die MÖVE Frottierwaren hergestellt, beispielsweise die besonders flauschige Kollektion MÖVE SUPERWUSCHEL. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1911 in Reutlingen, 1927 wurde die „fliegende MÖVE“ beim deutschen Patentamt als Markenzeichen eingetragen. Die Muster in den Frottierwaren entstehen übrigens an speziellen Jacquard-Webmaschinen, die eine besonders feine und zielsichere Verarbeitung ermöglichen.

Was bedeutet „Frottier“?

Frottier kommt vom Französischen „frotter“, das so viel wie „abreiben“ bedeutet. Möglicherweise stammt die Bezeichnung von der Funktion ab, ganz geklärt ist die Herkunft aber nicht. Auf Französisch heißt Frottier übrigens „tissu éponge“, was in etwa mit „Schwammstoff“ übersetzt werden kann. Der Name kommt von der hohen Saugkraft des Frottiermaterials.

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