Was ist Leinen?
Leinen – auch als Flachs bezeichnet - ist eine Naturfaser, die aus den Stängeln des Gemeinen Leins gewonnen wird. Die Pflanze ist aber vielseitig nutzbar, die Samen können beispielsweise zu Leinöl verarbeitet oder in Lacken oder Linoleum genutzt werden.
Bei der Nutzung von Leinen in Geweben wird in Reinleinen (auch Vollleinen) und Halbleinen unterschieden. Reinleinen besteht zu 100 % aus Flachs und sowohl der Schuss- als auch der Kettfaden – das sind die beiden Fäden, die beim Weben verkreuzt werden – bestehen aus Leinen. Halbleinen hat einen Leinenanteil von mindestens 40 %, oft besteht hier der Kettfaden aus reiner Baumwolle und der Schussfaden aus reinem Leinen.
Leinen kann aber auch mit einem geringeren Materialanteil eingesetzt werden, um die Eigenschaften eines Gewebes zu beeinflussen. Schon ein Anteil von 5 % sorgt dafür, dass sich ein Stoff anders anfühlt.
Eigenschaften von Leinen: Vor- und Nachteile
Textilien aus Leinen werden besonders im Sommer gern eingesetzt, denn sie können viel Feuchtigkeit aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben - dadurch entsteht ein wohltuender Kühleffekt. Das Material ist zudem atmungsaktiv und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Trotzdem hält Leinen natürlich warm, egal ob als Kleidungsstück, Bettbezug oder Frottierprodukt.
Leinen ist darüber hinaus recht robust – aber nicht elastisch. Bettwäsche oder Handtücher aus Leinen sind lange haltbar und gleichzeitig schmutzresistent. Außerdem werden Leinen gern antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Dadurch, dass die Naturfaser flusenfrei ist, sind Leinenprodukte auch für viele Allergiker gut geeignet.
Die wichtigsten Vorteile von Leinen sind:
- Atmungsaktiv
- Kühlend
- Robust
- Flust nicht
- Antistatisch
- Geruchsarm
Die fehlende Elastizität von Leinen kann durch eine Mischung mit anderen Fasern verbessert werden. Das gilt auch für einen weiteren Nachteil der Naturfaser: Leinen ist nämlich nicht formbeständig und knittert schnell.
Leinenprodukte richtig pflegen
Frottierprodukte wie Handtücher aus Leinen oder mit Leinenanteil können problemlos in der Maschine gewaschen werden. Einige Leinenprodukte sind sogar für die Kochwäsche geeignet. In der Regel sind aber Temperaturen bis 60 Grad ausreichend und empfehlenswert. Dann gilt: Ihr Handtuch mit Leinenanteil kann nach der Wäsche sogar in den Trockner.
Handtücher oder andere Produkte, die aus Leinen hergestellt wurden oder Leinen enthalten, können aber auch einfach und schnell an der Luft trocknen. Eventuellen Knitterfalten kann man folgendermaßen entgegenwirken: Handtücher oder andere Frottierprodukten vor dem Lufttrocknen ausschlagen oder in Form ziehen und dann möglichst glatt aufhängen.
Man kann aber auch das Bügeleisen (Stufe 1) nutzen, um Falten aus Leinen und Leinenmischgewebe herauszubügeln. Leinen wird dabei typischerweise noch leicht feucht gebügelt, auch ein Dampfbügeleisen tut hier gute Dienste.
Leinenprodukte sind generell für eine lange Lebensdauer gemacht. Häufiges Tragen und Waschen macht das Material weicher und erzeugt einen gewissen Glanz, der sogar an Seide erinnern kann. Allerdings kann die Farbe mit der Zeit herausgewaschen werden - je heißer Sie waschen, desto mehr Farbe verlieren die Fasern. Um lange Freude an Ihren Leineprodukten zu haben, beachten Sie bitte auch immer die Pflegeanweisung zum jeweiligen Produkt.
